… ach, Vater
Vater,
ich weiß,
du hast deine Last getragen,
damals,
als mies verdienender Packer
bei
Redders & Nitzki,
Papiergroßhandel
in der Kleinen Rosenstraße,
im Hochparterre Büro –
und du im Keller,
aber du konntest dich austauschen mit deinen Kollegen,
Mutter hatte nur den Tratsch im Treppenhaus
oder beim Krämer
und uns Bälger,
ganztägig.
Vier Gören,
die stellen an.
Du hast zwar gestraft am Abend,
müde;
Mutter musste damit leben,
den ganzen Tag.
Sechs Münder,
da will eingekauft sein,
bei deinem Verdienst,
Vater,
auch billig,
und das hieß,
lange Wege machen,
Harmonia und so;
denn Milchmann Engel
war zu teuer,
ab und an schon,
n`Liter Milch mal.
Sechs Leiber,
sie brauchen Kleidung,
bei C & A, Karstadt kaufen?
Das hielt die Haushaltskasse nicht aus.
So saß Mutter an der Singer Nähmaschine,
unten mit dem Fuß wippend,
das meist am Abend,
und es wurde spät.
Gestrickt wurden Pullover
und Strümpfe
in jeder freien Minute.
Und vier Geister
brauchen Anregung
Erlebnisbericht für die
Schule zu schreiben!
Was schreibt man,
wenn nichts Tolles war?
Mutter wußte Rat.
Wenns stürmte, regnete oder schneite,
und wir nicht raus
konnten oder wollten,
so hatte Mutter Ideen für drinnen.
Ja, Vater
du warst am Abend da und am Wochenende,
hast dann rumgepütschert,
s` war notwendig, klar,
im Garten, in der Wohnung,
wir durften helfen,
zugucken,
aber …
ach, Vater.